Afro-Punk
: Blurt

Es ist ja so, dass ältere Herrschaften gelegentlich vergessen, was sie letzten Sommer erzählt haben. Ted Milton (Foto) wirkt allerdings gar nicht altersschwach. Zumindest machte er bei seinem letzten Auftritt in der Lila Eule vor zwei Jahren einen recht frischen Eindruck. Klar, die Jahre hinterlassen Spuren. Aber diese unverfrorene Mischung aus sprödem Noise, freien Jazz-Eruptionen und punkem Provo-Geist – hach, das bringt ja von den ganzen Neo-No-Wave-Epigonen doch niemand so wie er, Ted Milton, Gründer, Saxofonist, Sänger und Kopf von „Blurt“.

Die soll es nun bald nicht mehr geben. Als „Last Last Tour“ kündigt Milton seine diesjährige Frühjahrsoffensive an. Aber Moment! Hieß es nicht schon beim letzten Mal, er kehre vielleicht nicht wieder, jedenfalls nicht mit „Blurt“? Wird wohl so gewesen sein, sonst müsste er nun nicht die „letzte letzte“ Tournee ankündigen.

Also hat er auch nicht vergessen. Was entweder bedeutet, er leidet am gleichen Syndrom wie die „Ramones“, vermutlich Rekordhalter im Geben ultimativ letzter Konzerte (und wenn sie nicht gestorben wären, lösten sie sich noch heute auf).

Oder es stimmt dieses Mal wirklich. Und das will man ja dann doch nicht riskieren, das zu verpassen, oder? ASL

Samstag, 21 Uhr, Lila Eule