Ausstellung
: Heimisch und hip

Die Kulturkirche St. Stephani steht bis zum 26. April ganz im Zeichen der Klezmer-Musik – jener Tanz-, Festtags- und Hochzeitsmusik der osteuropäischen aschkenazischen Juden, die auf eine jahrhundertealte Tradition zurückblickt.

„Klezmer“ war dabei ursprünglich die Bezeichnung für einen Musiker, nicht für ein Genre, und bedeutet: „Gefäß des Liedes“. Als erster Klezmer namentlich erwähnt wurde Yakobius ben Yakobius, der um 150 n. Chr. wirkte.

In den 70er-Jahren des 20. Jahrhunderts erwachte das Interesse an dieser reichhaltigen musikalischen Tradition neu und führte bis heute zu einer ausdifferenzierten Rezeption – nicht zuletzt durch Avantgarde-Musiker wie den New Yorker Saxofonisten John Zorn oder Don Byron, während Bands wie die Londoner „Oi Va Voi“ Klezmer in Verbindung mit Balkan-Einflüssen für ein Club-Publikum zurück auf den Tanzboden brachten.

Wer mehr über die lange Geschichte der Klezmorim wissen möchte, hat noch bis Ende April Zeit. Mittelpunkt der Veranstaltungsreihe „Klezmer – heimisch & hip“ in der Kulturkirche, die von dem Bremer Musiker und „Klezgoyim“-Mitbegründer Martin Kratzsch initiiert wurde und sich aus Vorträgen, Konzerten, Workshops und Filmvorführungen zusammensetzt, ist eine Ausstellung, die ausführlich über die Klezmer-Musik in Vergangenheit und Gegenwart informiert. Der Eintritt ist frei. ASL

Bis 26.4., Di-So, 11-18 Uhr, Kulturkirche St. Stephani