galerienspiegel
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Wenn nicht für Gott, dann für wen? Eine Osterausstellung mit angemessen religiösem Titel und hinreichend heidnischem Fest mit Malerei und Installationen von 37 Künstlerinnen und Künstlern aus Düsseldorf, Stuttgart, Wien, Hamburg und Berlin.

Sonntag, 23. März, ab 19 Uhr, Bismarckstr. 121

Dieter Roth: Dirk Dobke, der Leiter der Dieter Roth Foundation, führt durch das legendäre, selten zugängliche Hamburger Privatmuseum in der Abteistraße, das der 1998 gestorbene Schokoladen- und Schimmel-Künstler seit den Siebziger Jahren in der Hamburger Stadtvilla seines Sammlers inszeniert hat. Eine Veranstaltung zum Sonderpreis von „BLAU – Zimmer für Kunst und andere“, zu der unbedingt eine Anmeldung unter aninfo@blau-zimmerfuerkunst.de nötig ist.

Dienstag, 25. März, 20 Uhr

Marzia Migliora – My No Man’s Land: Die 1972 geborene Turinerin behandelt in ihrer ersten Einzelausstellung in Deutschland das Drama der Flüchtlinge im Meer vor Italiens südlichen Küsten. Kleine Zeichnungen, Rettungsringe aus Seife am Boden und riesig strahlend die rote Neonschrift „Überwachen und Abstand halten“: Das ist ein Zitat eines Marinebefehls, der das Kentern eines Flüchtlingsboots duldete. Dazu schaukeln im Video „I saw my Future in the Open Sea“ ein Europäer und einer aus eher südlichen Gefilden ein Schiffsmodell gemeinsam zu einem alten sizilianischen Fischerlied. Die zurückhaltende Installation umkreist die Seefahrt als etwas, was von der sehnsuchtsvollen Idee einer romantischen Reise zu einem tödlichen Politikum geworden ist.

Bis 2. Mai. art agents gallery, Wilstorfer Str. 71, Fabrikhallen Phoenix Tor 2, Harburg, Mi–Fr 11–18 Uhr. www.artagents.de

Gotham City: Ganz so schlimm wird’s schon nicht sein und doch beschleicht einen bei dem Titel der Verdacht, die 10 Künstler (und ein Gast) der Ateliers in der Speicherstadt könnten vielleicht die Hafen-City-Entwicklung ein kleines bisschen kritisch sehen: düstere Zeichnungen, große Malerei und vieles mehr bei den „Offenen Ateliers“.

Eröffnung: Freitag, 28. März, 19 Uhr, später Party, Brooktorkai 11, Block V., 2. Boden. Auch Sa + So, 29. + 30. März, 14–19 Uhr.

Susanne Kutter – make no mistake now: In den Videos der Berliner Bildhauerin laufen bürgerliche Wohnzimmer voll Wasser oder der Kronleuchter stürzt ab. Die gewohnte Ordnung wird durch plötzliche Ereignisse gestört und es entstehen durch geplanten Zufall neue Chaos-Konstellationen.

Eröffnung: Freitag, 28. März,19 Uhr, artfinder Galerie, Admiralitätstr. 71, Mi–Fr 12–18, Sa 12–15 Uhr. Bis 10. Mai. www.artfinder.de

Erste Hinweise auf den Sieg über die Sonne: Zur letzten Ausstellung an diesem Ort ist eine historische große Utopie das Thema: Krucenychs vorrevolutionäre Oper „Sieg über die Sonne“ von 1915 mit dem Bühnenbild von Kasimir Malewitsch. Die Künstler aus dem Freundeskreis der Initiative zeigen anhand dieser Vorgabe Ideen, Entwürfe, Fragmente und Vorschläge zu einer Aktualisierung des russischen Futurismus.

Bis 31. März. Aktualisierungsraum, Talstr. 17, Di–Sa 16–19 Uhr. www.aktualisierungsraum.org

Kunstsinn und Bürgerstolz – Die Sammlungen der Alten Meister: Der aktuelle Forschungsstand zu mehr als 850 Werken: Die Kustodin der Sammlung Alter Meister, Martina Sitt, und der ehemalige Direktor der Hamburger Kunsthalle, Uwe M. Schneede, haben jetzt gemeinsam den zweibändigen Bestandskatalog der Sammlung Alte Meister fertiggestellt. Bei einer gemeinsamen Veranstaltung der Hamburger Kunsthalle und der Patriotischen Gesellschaft von 1765 werden die Bände nun öffentlich vorgestellt. Dabei wird Martina Sitt über einige der wichtigsten Gemälde sprechen und die Indiziensuche der Forschung nachzeichnen. Aspekte der Museumsforschung erörtert anschließend Uwe M. Schneede mit Prof. Manfred Eichel von der Universität der Künste in Berlin.

Freitag, 28. März, 19 Uhr, im Haus der Patriotischen Gesellschaft, Reimarus-Saal, Trostbrücke 6. Anmeldung unter info@patriotische-gesellschaft.de erbeten. HAJO SCHIFF