Alternative Rock goes Tom Petty
: Favez

„Favez“ aus Lausanne in der Schweiz (wie uns eines ihrer Alben gar per Titel belehrte) kehrten unlängst einigermaßen überraschend zurück: Erstens erschien „Bigger Mountains Higher Flags“ nicht mehr bei dem Hamburger Label Sticksister. Zweitens bekannte die Band sich zur kürzlich überwundenen Krise: keine Lust mehr, laut zu spielen, jedenfalls nicht nur (man erinnere sich an das Debüt, wo sie ja auch schon mal ganz zart agierten) – man kennt das ja.

Dann die eher nicht schockierende Lösung des Problems: den Sound erweitern, hier durch die Erweiterung des klassischen Rock-Instrumentariums um Tasteninstrumente, namentlich Orgel und Rhodes Piano. Ohnehin schon nah am großen Strom gebaut, sind „Favez“ nun also bei ihrem neuen Selbst angekommen, was bedeutet, dass sie jetzt diesen Springsteen-Touch haben, die Tom-Petty-Momente, die große Leinwand, das ebensolche Gefühl.

Für alte Fans dieser Band (und wer sie auch nur einmal auf einer Bühne sah, wird höchstwahrscheinlich dazugehören) sei aber auch vorsichtshalber gleich Entwarnung gegeben: „Favez“ sind nach wie vor unzweideutig die Alten geblieben. Die Songs tragen dieselbe Handschrift, und Sänger, Gitarrist und Conferencier Chris Wicky hat immer noch diese energisch-wehmütige Stimme. Und es ist überdies auch davon auszugehen, dass er nach wie vor einer der charmantesten Frontmänner des Untergrunds ist. ASL

Montag, 19.30 Uhr, Lagerhaus