daily dope (268)
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Nach Erkenntnissen der Doping-Untersuchungskommission des Universitätsklinikums Freiburg soll es beim ehemaligen Radrennstall jahrelang systematisches Doping gegeben haben. „Angesichts der vorliegenden Informationen erscheint es der Kommission schlüssig, dass von 1993 bis 2006 Fahrer des Team Telekom bzw. das T-Mobile-Team von Ärzten der Abteilung Sportmedizin gedopt worden sind. Für den Zeitraum 1993 bis 2000 und 2006 ist dies aufgrund der vorliegenden Informationen evident“, heißt es in einem in Freiburg vorgestellten Zwischenbericht. Neben dem geständigen Kronzeugen Patrik Sinkewitz sollen zwei weitere Profis während der Tour de France 2006 zum Dopen nach Freiburg gefahren sein. Erik Zabel war nach Erkenntnissen der Kommission unter Vorsitz von Hans Joachim Schäfer bereits während der Tour de Suisse 1996 gedopt. Der Radprofi aus Unna habe diese Epo-Einnahme gestanden, „Zabel ist aber kein klassischer Doper“, so Schäfer. Neben Zabel beschäftigten sich die drei Kommissionsmitglieder Schäfer, Wilhelm Schänzer und Ulrich Schwabe auch mit Andreas Klöden (Astana). „Im Jahre 2000 hat es eine Medikamentenlieferung an die Freundin von Andreas Klöden gegeben – eilig, über Nacht“, sagte Schäfer. Der Dopingaufklärer Werner Franke hatte gegen Klöden und weitere T-Mobile-Fahrer Strafanzeige wegen Betrugs erstattet. Franke ist davon überzeugt, dass „zwischen fünf und sieben“ T-Mobile-Profis während der Tour 2006 an der Freiburger Uniklinik gedopt haben. Neben den geständigen und inzwischen entlassenen Medizinern Andreas Schmid und Lothar Heinrich sollen auch die beiden ehemaligen Teamärzte Andreas Blum und Stefan Vogt Zahlungen erhalten haben.