„Das wahre Gesicht westlicher Medien“

Ein YouTube-Clip beklagt chinafeindliche Berichterstattung. Medienblogger Niggemeier zeigt ähnliche Beispiele

Wer sich im Zeitalter von Web 2.0 öffentlich zu Wort melden und dafür kein Geld ausgeben will, stellt am besten einen Videoclip bei YouTube ein. Den sieht nämlich gleich die ganze Welt. Dass diese Erkenntnis mittlerweile wohl auch bei der chinesischen Regierung angekommen ist, merkt man, wenn man in diesen Tagen „Tibet“ in die Suchmaske des Videoportals eingibt. Als zweiter Treffer erscheint ein Clip mit dem Titel „Riot in Tibet: True face of western media“. Er will zeigen, informiert ein kurzer Text der anonymen Autoren, wie westliche Medien Fotos verändern und vorsätzlich falsch beurteilen, „um China zu verleumden.“ Es folgen Programmausschnitte, Ausrisse und Screenshots, in denen etwa nepalesische Polizisten mit chinesischen verwechselt werden.

Ähnliche, von ihm so weit wie möglich nachrecherchierte Beispiele hat der Medienjournalist Stefan Niggemeier am Donnerstag in seinem Blog veröffentlicht. In dem Beitrag „Ein Nepal für ein Tibet vormachen“ kritisiert er, ohne Chinas Rolle bei den Unruhen in Tibet zu beschönigen, dass die scheinbar so klare Rollenverteilung von Gut und Böse in diesem Konflikt dazu verführt, „es uns als Beobachter und Berichterstatter gefährlich bequem zu machen …“ DENK