Schaler Relativismus

betr.: „Lieder für eine Heimat“ von Gabriele Dietze, taz zwei vom 18. 3. 08

Frau Dietze idealisiert auf wunderbar philosophische Art und Weise einen gesellschaftlichen Vorgang, der jedoch nicht anders als Image-Populismus bezeichnet werden kann. Aber ihr Relativismus schmeckt schal!

Die Beispiele dafür sind momentan allgegenwärtig: Sei Berlin! Sei Rütli! Sponsored by Securitas. Und sie erkennt selbst, worauf es in Wirklichkeit hinausläuft – eine von Beginn an medienwirksame, sprich, publikumswirksame Verkaufsstrategie zu entwickeln, die letztlich nur, ob Deutscher oder Migrant, den Zahlungserfolg bzw. das Kostenrisiko derartiger Veranstaltungen in Kopplung mit der anschließenden Vermarktung des durch Zensus etablierten „Superstars“ gewährleisten bzw. minimieren soll. Oder wie beim Rütli-Projekt: die schlimme Schul- und Integrationssituation zu relativieren. Es wäre besser, das Geld, das hier investiert wird, genauso wie das der Image-Kampagne „Rütli“ ausschließlich in Bildung und Aufklärung zu investieren, damit nicht wie bei Big Brother ständig „Sieg Heil!“ gerufen wird. Auch ein Erfolg! MICHAEL BOLZ, Berlin