letzte Fragen

Warum muss man immer dreimal niesen? (15. 3.)

Muss man nicht, man darf. Darum sollte man es tun, bevor auch das von Staats wegen überwacht, besteuert oder verboten wird.

Horst Sandmann, Darmstadt

Damit es den ganzen Dreck raushaut. Klaus Müller, Lichtenau

Wir niesen seltener, doch warten darauf, dass es mal zum Dritten kommt. Dann können wir „und Reichtum“ wünschen und hoffen, dass sich das auch erfüllt.

Wanderklause in der Thüringer Röhn

Es klingt stimmiger.

Tessa Kosmowska

Well,it’s one for the money, two for the show, three to get ready, now go, taz, go. Jörg Borgerding, Celle

Nur dreimal? Dass ich nicht lache! Meine Frau niest so oft, so laut und so schrill, dass Oskar Mazerath in meinen armen Ohren wie ein Bassbariton klingt. Ich trinke mein Schöppchen nur noch aus Einwegbechern – alle Gläser sind zerschollen. Helmut Rieke

Das fängt mir der Dreifaltigkeit an. Josef, Maria, Jesus. Vater, Sohn, Heiliger Geist. Caspar, Melchior, Balthasar. Glaube, Liebe, Hoffnung. Anfang, Mitte, Ende. Dreimal schwarzer Kater. Dreifaches Lob. Dreimal hoch. In Gottes Namen, warum nicht auch dreimal niesen? Stefanie Lang

Niesbrauch. Ingo Mäder, Meiningen

Weil einmal ist keinmal und aller guten Dinge sind drei.

Jürgen Kamenschek, Düsseldorf

Wie mit der Zeit gehen, wo sie doch immer davonrennt? (15. 3.)

Nicht das Wie ist die Frage, sondern ob überhaupt. Dies ist ein unlösbares Problem. Man braucht ja nur an die Geschichte mit dem Hasen und dem Igel denken. Man hetzt sich doch bloß zu Tode! Und außerdem: Hat bei sportlichen Wettkämpfen jemals ein Geher mit einem Rennläufer Schritt gehalten? Na also. Klaus Müller, Lichtenau

Geht man mit der Zeit, rennt sie davon. Will man nicht, dass sie davonrennt, darf man nicht mit ihr gehen. Mit anderen Worten: Wer Zeit haben will, darf nicht mit der Zeit gehen. Ich hab’s probiert, es funktioniert hervorragend!

Rüdiger Heitmann, B.-Gladbach

Das ist doch gerade der Trick – mit ihr gehen heißt: nicht anhalten, nicht stillstehen, nicht rückwärtsgewandt denken, nicht aufgeben, sondern stets den Blick geradeaus gerichtet halten und aufgeschlossen sein.

Mechtild Lutze, Berlin

Das kommt darauf an, ob ein Mensch eher vom Sympathicus oder vom Parasympathicus gesteuert wird. Diese, welche mehr vom Sympathicus beeinflusst werden, kommen beim Davonrennen gut hinterher, weil dieser Nerv für Flucht und Kampf zuständig ist. Bin ich ein vom Parasympathicus Gesteuerter, dann habe ich natürlich mit der Geschwindigkeit der Zeit ein Problem und hinke häufig hinterher.

Antje Baltaci, Baden Baden

Kommt Zeit, kommt Rat, aber eigentlich braucht man sich darüber keine Gedanken zu machen, solange die Zeit für einen arbeitet. Falls nicht, sollte man die Zeit einfach totschlagen.

Jürgen Kamenschek, Düsseldorf

Man erwirbt zunächst ein spritsparendes Automobil, damit geht man schon mal mit der Zeit. Anschließend gibt man Gas und schaut mal, ob man auf diese Weise die Zeit überholt. Funktioniert das nicht, dann sollte man mit dem gleichen Fahrzeug frontal gegen einen soliden Baum fahren. Dann wird man normalerweise von der Zeit sogar gesegnet. Allerdings funktioniert das nur einmal. Das gilt auch fürs Auto.

Horst Sandmann, Darmstadt

Indem man sich wie ein Blatt in den Wind hängt oder sich wie die Flaschenpost irgendwohin treiben lässt. Natürlich kommt man in beiden Fällen niemals dort an, wo man eigentlich hin will. Nicht die Zeit rennt uns Menschen davon, sondern wir hinken ihr hinterher oder eilen ihr voraus. Je nachdem.

Erhard Jakob, Pulsnitz

Man muss einfach nachkommen.

Margot Brünner, Reichertshofen

Mit der Zeit gehen ist kein Problem. Man kann sie beim Gehen unter den Arm klemmen oder in die Aktentasche stecken und sie zu einem Zeitpunkt lesen, wo sich der Büroschlaf einfach nicht einstellen will. Sie muss eigentlich immer getragen werden. Ich vermute, sie hat gar keine Beine. Deshalb ist sie wohl noch nie davongerannt.

DietrichAnton

Doping!

Lothar Winkelhoch, Gummersbach

Wie öffnet man eine geschlossene Kühlkette? (8. 3.)

Die politische Theorie der letzten vierzig Jahre weiß: Kühlketten werden nicht geöffnet, sie werden durchbrochen, radikaler noch: Sie werden gesprengt, und zwar von innen. Seit Foucault wissen wir, dass das Verhältnis zwischen Kaltspeise, Kühltechnik und Umgebungsluft nicht statisch gedacht werden kann. Jederzeit droht es umzukippen, zurückzufallen in einen dramatischen Kampf um die Zehn-Grad-Grenze, dessen Ausgang nicht abzusehen ist. Im Normalfall bleiben uns diese Kämpfe verborgen, denn das Dispositiv der Kühlkette funktioniert gut. Sichtbar werden sie nur an den Widersprüchen: an der Packung tiefgefrorener Tintenfischringe, die man des Sommers im Kofferraum vergisst.

Jan Neersoe, Leipzig

Böse Tat, gar nicht. Das Öffnen der Kühlkette wird nicht unter einer Salmonelleninfektion und einem vierwöchigen Erziehungscamp für nicht aufgeklärte Verbraucher bestraft.

Gabriele Böhmler, Volzum

Bei der Kühlkette sucht man natürlich das schwächste Glied der Kette, haucht es zwei mal warm an und schon zerfällt die Kühlkette.

Volker Weber, Thüringer Rhön

Gibt es Orte, an denen besonderes Glück winkt? (8. 3.)

Vermutlich in Glückstadt (Kreis Steinburg). Andreas Pittrof, Erlangen

Wenn man neben der scheißenden Taube steht und nicht darunter, dann ist man an einem Glücksort.

José Kosmowski

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