… Bernhard Blaszkiewitz?
: Kätzchen den Hals umdrehen

Tierpark- und Zoodirektor Bernhard Blaszkiewitz kann kräftig zupacken, wenn es sein muss. Und genau das tat er vor 17 Jahren, als er verwahrlosten Kätzchen im Lama-Haus des Tierparks Friedrichsfelde kurzerhand das Genick brach. Als Notfall schildert er die Situation in der Freitagsausgabe der B.Z. „Zum Schutz der Tiere und Menschen im Tierpark, für die ich verantwortlich bin“, habe er es damals getan. Denn: „Es handelte sich um verwahrloste Jungtiere ohne Mutter, die wegen ihres hohen Potenzials an Krankheitserregern eine große Gefahr darstellten.“ Tierliebe hin oder her: Ein „artgerechter Genickbruch“ musste sein.

Dass mit verwahrlosten Tieren im Regelfall anders umgegangen wird, gab SPD-Politiker Daniel Buchholz zu bedenken: „Der normale Ablauf wäre gewesen, sie dem Tierarzt zum Behandeln oder Einschläfern zu übergeben – oder sie ins Tierheim zu bringen.“

Auch Grünen-Politikerin Claudia Hämmerling hat Vorwürfe gegen den Zoochef erhoben und ihn sogar angezeigt. In den vergangenen Jahren soll er hunderte Wildtiere an einen Händler verkauft haben, ohne deren Schicksal zu verfolgen. Gesunde Jungtiere von Inzuchtkreuzungen sind einfach verschwunden. So ist unklar, wo die Giraffenbullen Robert, Andy, Anton und Benno nach der Abgabe an Tierhändler Werner Bode geblieben sind. Wer Giraffe Kalle bekommen hat, ist völlig unklar.

Tierliebe hin oder her: Den ihm anvertrauten Lebewesen gegenüber scheint Blaszkiewitz ziemlich gleichgültig eingestellt zu sein. AE FOTO: AP