Noch eine Tibet-Show

Nach westlichen Journalisten fliegt Chinas Regierung auch westliche Diplomaten nach Lhasa. Deutscher dabei

PEKING dpa/taz ■ Nach dem Erfolg der staatlich organisierten Reise in China akkreditierter Auslandsjournalisten nach Tibet hat die Regierung jetzt auch eine Gruppe westlicher Diplomaten zu einem streng reglementierten Besuch in die Unruheregion gelassen. Die Diplomaten aus 17 Botschaften, darunter ein Vertreter Deutschlands, trafen am Freitagabend in der tibetischen Hauptstadt Lhasa ein und sollten am heutigen Samstag wieder zurückgeflogen werden. Das US-Außenministerium sprach von einem „Schritt in die richtige Richtung“, sagte aber, die Reise sei „kein Ersatz“ für Besuche in den Unruhegebieten außerhalb Lhasas.

Beim Journalistenbesuch im Jokhang-Tempel war es am Donnerstag zu Protesten tibetischer Mönche gekommen. Die beteiligten Mönche sollen nach chinesischen Angaben nicht bestraft werden. Exiltibeter äußerten aber ihre Sorge über „das Wohlergehen und den Verbleib“ der Mönche. Unterdessen gingen in Nepals Hauptstadt Katmandu Proteste von Exiltibetern weiter. Die Polizei nahm rund 60 Demonstranten fest.

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