Transatlantikflüge sollen boomen

Air France fliegt erstmals direkt von London in die USA. Mehr Flüge durch Liberalisierung zwischen Europa und USA

PARIS taz/dpa/afp/ap ■ Anbieter von Transatlantikflügen müssen sich auf einen härteren Wettbewerb einstellen. Seit Sonntag gilt das Open-Sky-Abkommen. Es erlaubt europäischen Fluggesellschaften erstmals seit 60 Jahren, von jedem beliebigen Ort in Europa aus Flüge in die USA anzubieten. Bisher hatten Deutschland und die meisten EU-Länder nur bilaterale Abkommen mit den USA. An diesem Montag will der weltgrößte Luftfahrtkonzern Air France-KLM seinen ersten Direktflug von London nach Los Angeles starten. Air France-KLM attackiert damit den Konkurrenten British Airways (BA) in dessen eigener Hochburg. BA und Virgin Airlines hatten seit 1977 als einzige Europäer das Recht, neben American Airlines und United von London aus die USA anzufliegen. „Die verschärfte Konkurrenz dürfte zu einer Senkung der Tarife führen“, prognostiziert EU- Verkehrskommissar Jacques Barrot. Bis 2012 soll der Verkehr über dem Nordatlantik um die Hälfte auf 75 Millionen Passagiere zunehmen. Für das Klima ist die Ausweitung des Flugverkehrs eine schlechte Nachricht. Allein bei einem Hin- und Rückflug von Frankfurt nach Washington fallen pro Passagier 4.300 Kilo Kohlendioxid an. Das sind doppelt so viele Emissionen wie bei einem Jahr Autofahren. Zeitgleich zum Open-Sky-Abkommen entfallen für Flugreisen von und nach Osteuropa nun auch die Passkontrollen an europäischen Flughäfen.