Clinton kämpft weiter

Keiner der beiden Rivalen bei US-Demokraten will freiwillig die Präsidentschaftskandidatur aufgeben

WASHINGTON afp/dpa ■ Das erbitterte Duell um die Präsidentschaftskandidatur der US-Demokraten kann nach Aussagen der Rivalen Hillary Clinton und Barack Obama bis zum Sommer weitergehen. Clinton wies Forderungen aus der eigenen Partei nach einem Rückzug erneut zurück. „Ich habe nicht die Absicht aufzuhören“, sagte die frühere First Lady der Washington Post. Obama sieht seinerseits keine Notwendigkeit für eine schnellen Rückzug seiner Konkurrentin. Clinton „kann weitermachen, solange sie will“, sagte der Senator nach einer Wahlkampfveranstaltung.

Sie wisse, dass einige Leute den Zweikampf beenden wollten, sagte Clinton. „Diese Leute haben Unrecht.“ Obama nannte Clinton eine „kämpferische und herausragende Gegnerin“. Sie sei anscheinend überzeugt, „die beste Kandidatin und die beste Präsidentin“ abzugeben.

Parteichef Howard Dean hatte die Parteimitglieder am Freitag zur Einigkeit aufgerufen. Wie viele Demokraten befürchtet Dean, dass der Dauerstreit zwischen den beiden Bewerbern am Ende dem republikanischen Kandidaten John McCain nutzen könnte. Der einflussreiche demokratische Senator aus Vermont, Patrick Leahy, hatte Clinton sogar offen zur Aufgabe ihrer Bewerbung aufgefordert.

Laut einer Zählung von realclearpolitics.com liegt Obama nach 46 Wahlgängen rund 130 Delegiertenstimmen vor Clinton. Es gilt als unwahrscheinlich, dass die New Yorker Senatorin den Vorsprung ihres Gegenkandidaten in den ausstehenden Vorwahlen noch aufholt. Eine Chance auf die zur Nominierung nötige Mehrheit von 2.025 Stimmen hat sie nur noch, wenn sie die große Mehrheit der „Superdelegierten“ hinter sich vereint.