gesamtkunstwerk
: Das Lob des Schmutzes im „Concordia“

Die wichtigste Klippe hat die „Circus Quantenschaum“-Produktion „Yes – Alles kehrt wieder“ offenbar genommen: Dass sie nicht verglichen wird mit der Vorgänger-Projekt im Licht-und Luftbad auf dem Stadtwerder. Dort stand im Sommer 2005 ein veritables Zirkuszelt, prall gefüllt mit AkrobatInnen und anderen Performern. „Yes“ ist anders“. Wieder spielt die „Quantschaum“-Band um Willy Daum ihre phantasievoll-mitreißende Musik, wieder vollbringen Julia und Ele Janke am Trapez Wunder scheinbarer Schwerelosigkeit. Aber weniger als auf circensische Künste hebt „Yes“ auf ein theatrales Gesamtkonzept ab, das sich dem Phänomen des Schmutzes widmet. Gilles Welinski, bislang Mitglied der Urs Dietrich-Compagnie, gibt einen melancholischen Clochard, indische Kathakali-Tänzer zelebrieren Splatter-Pantomime und Franziska Mencz behält als Putz-Philosophin den reflektiven Überblick. Bislang war „Yes“ meist ausverkauft – nun beginnt die letzte Staffel. HB

Bis Sonntag (jeweils 20 Uhr)täglich im „Concordia“