bremerhaven: da waren es nur noch zwei
: Petra Röwer nicht mehr links

„Interne Regelungen“, sagt Petra Röwer (39), seien der Grund, warum es sie nicht mehr in der Fraktion der Linken in der Bremerhavener Stadtverordnetenversammlung gehalten hat. Sie erklärte gestern ihren Austritt aus der Partei – und will sich als Parteilose der Fraktion der Grünen anschließen. Die nahmen sie gern auf – bekommen sie doch nach dem d’Hont’schen Verfahren nun in allen Ausschüssen des Bremerhavener Stadtparlaments einen Sitz mehr. Die SPD, so will es das komplizierte Besetzungsverfahren, muss dafür einen Sitz abgeben.

Petra Röwer ist ganz neu in der Politik, „jungfräulich“, sagt sie selbst. Im Januar 2007 trat sie in die Linkspartei ein, im Juni schon fand sie sich in der Stadtverordnetenversammlung wieder. Sie hoffe, sagt sie, dass sie in der Fraktion der Grünen „mehr an die Hand genommen“ werde, mehr Unterstützung erfahre. In „ihren“ Ausschüssen – Gesundheit, Arbeit, Soziales – saß sie für die Linke allein und hat schon in den letzten Monaten gut mit den jeweiligen Vertretern der Grünen zusammengearbeitet. Ihre Themenfelder kann sie in ihrer neuen Fraktion behalten.

„Mit Petra Röwer gewinnen die Grünen eine Frau dazu, die sich von unserem sozialpolitischen Profil angesprochen fühlt. Sie steht für den Typus von PolitikerInnen, die Politik an den alltäglichen Sorgen der BremerhavenerInnen ausrichten. Damit passt Petra Röwer zu uns“, erklärt Ulf Eversberg, Fraktionsvorsitzender der Bremerhavener Grünen.

Die Linken waren von dem Übertritt offenbar sehr überrascht. Das jedenfalls räumte Günter Matthiessen, der Kreisvorsitzende der Bremerhavener Linken, ein. Es habe „keine Anzeichen für Wechselabsichten“ gegeben. Walter Müller, Stadtverordneter in Bremerhaven und Mitglied im Bremischen Landtag, forderte sie auf, ihr Mandat niederzulegen.

Die Bremerhavener Linke-Fraktion hatte ein Klageverfahren vor dem Verwaltungsgericht um Fraktionszuschüsse eingeleitet. Vor Jahren hatten drei Stadtverordnete für den Fraktionsstatus gereicht. Dieses Verfahren, das sie in erster Instanz verloren, ist nun obsolet – es sind nur noch zwei. KAWE