BUND kritisiert Handelskammer-Resolution

Die Zwangskörperschaft mische sich in illegitimer Weise in die Koalitionsverhandlungen ein

Der Umweltverband BUND hat der Handelskammer vorgeworfen, sie habe sich ohne Legitimation in die Koalitionsverhandlungen eingemischt. Insbesondere die Forderung, unbedingt das Kohlekraftwerk Moorburg zu bauen, entspringe lediglich „der Feder des unbelehrbaren Führungskaders der Handelskammer“ und gebe nicht die Stimmung der Wirtschaft wieder. Im September hatten sich zwei Drittel der Hamburger Manager in einer repräsentativen Umfrage des Psephos-Instituts gegen das Kohlekraftwerk ausgesprochen.

Das geplante Kraftwerk in Moorburg gehört zu den Knackpunkten der Koalitionsverhandlungen zwischen CDU und GAL. Es ist umstritten wegen seines Kohlendioxidausstoßes und weil es der Elbe schaden würde. Der Handelskammer gehören alle ins Handelsregister eingetragenen Unternehmen zwangsweise an. Das Parlament der Kammer hatte am Donnerstag eine Resolution verabschiedet. Darin hießt es, für die Unternehmen sei ein neues Grundlastkraftwerk unabdingbar. Das Steinkohlekraftwerk Moorburg sei hierbei „ökonomisch und ökologisch ohne Alternative“.

Der BUND hält das für Unsinn: Studien zeigten, dass eine sichere Energieversorgung mit einem Mix aus Erneuerbaren Energien, dezentralen Blockheizkraftwerken und einem hocheffizienten Gas- und Dampfturbinenkraftwerk möglich sei. KNÖ