heute in bremen: „Wir begeistern Erzieherinnen“
Die Helmholtz-Gesellschaft stellt ein Projekt vor, mit dem in Kitas Naturwissenschaft betrieben wird
taz: Herr Poltier, Sie helfen ErzieherInnen dabei, Kindern naturwissenschaftliche und technische Phänomene zu vermitteln. Haben die Angst?
Mirko Poltier, Helmoltz-Gesellschaft: Angst nicht. Aber die Bildungspläne für den frühkindlichen Bereich sehen ja eine Beschäftigung mit Naturwissenschaft und Technik vor und viele ErzieherInnen haben uns gesagt, dass sie gehofft hatten, in ihrem Beruf nie wieder etwas mit Physik und Chemie zu tun haben zu müssen. Wir unterstützen sie dabei, die Hemmschwelle zu überwinden.
Wie?
Wir zeigen ihnen kleine einfache Experimente wie zum Beispiel das über das geheimnisvolle Schwarz. Dabei malen die Kinder mit einem schwarzen Filzstift ein Muster auf Filterpapier und lassen mit der Pipette einen Wassertropfen darauf fallen. Das Schwarz löst sich dann in seine Bestandteile auf und die Kinder sehen, dass schwarz aus verschiedenen Farben besteht. Das Verfahren heißt Chromatografie und wird auch in der Drucktechnik angewandt.
Und warum können Sie die ErzieherInnen für etwas begeistern und deren Chemielehrer nicht?
Wir bekommen tatsächlich ein sehr positives Feedback, die ErzieherInnen gehen alle mit leuchtenden Augen nach Hause und sagen uns ausnahmslos, dass sie zum ersten Mal solche Phänomene verstanden haben. Das liegt wohl daran, dass wir ihnen nicht wie in der Schule frontal etwas vorsetzen, sondern sie mitmachen lassen.
Kindergartenkinder sollen ja nicht nur Grundkenntnisse der Physik erwerben, sondern auch noch Englisch sprechen…
… ja, und tanzen und musizieren – und dabei erfahren sie auch schon unbewusst und spielerisch Phänomene wie Töne oder Resonanzen. Wir schreiben niemand etwas vor, sondern geben nur Anregungen. Interview: eib
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