Lehrlinge quälen Mitschüler

Zwei Lehrlinge sollen in einem Ausbildungsinternat der Handwerkskammer Hildesheim einen Mitschüler misshandelt haben. Die 19 und 26 Jahre alten Männer hätten in einer Nacht im Januar ihr lernbehindertes Opfer auf einer Toilette zunächst gedemütigt und am Oberschenkel verbrannt, sagte am Dienstag eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Braunschweig. Das Duo habe dem 19-Jährigen die Schlafanzughose heruntergezogen, Haarspray zwischen die Beine gesprüht und angezündet. Das Opfer aus Goslar erlitt schwere Verbrennungen.

„Die Gewaltszenen haben die beiden Männer mit einem Handy gefilmt“, sagte Birgit Seel von der Staatsanwaltschaft. Der 19-Jährige aus Wolfsburg ist wegen Gewaltdelikten einschlägig vorbestraft und sitzt in Untersuchungshaft. Sein Komplize aus Clausthal-Zellerfeld bleibt bis zur Gerichtsverhandlung auf freiem Fuß. „Inzwischen ist Anklage gegen die beiden Männer wegen gefährlicher Körperverletzung erhoben worden“, sagte der Direktor des Amtsgerichts Wolfsburg, Holger Kuhlmann. Voraussichtlich Ende Mai beginnt der Prozess vor dem Jugendschöffengericht. Der Übergriff ereignete sich nach Angaben der Handwerkskammer während eines Lehrgangs für Straßenbaulehrlinge, den sowohl die mutmaßlichen Täter als auch das Opfer absolvierten. Trotzdem offenbarte sich der 19-Jährige erst, als er zwei Tage später wieder zu Hause war. Der Heimleiter wohnt in dem Internat. DPA