Das Gedenken hat seinen Preis

Dass der Farger U-Boot Bunker Gedenkstätte werden soll, ist unumstritten. Wer das finanziert aber keineswegs

Eine „Verantwortung von Herzen“ sieht Bürgermeister Jens Böhrnsen (SPD) gegenüber dem U-Boot Bunker Valentin in Bremen Farge. In einer streckenweise emotional geführten Bürgerschafts-Debatte sprachen sich Politiker aller Fraktionen für den Erhalt des monströsen NS-Marinebaus als Mahn- und Gedenkstätte aus.

In gut zwei Jahren löst die Bundeswehr dort ihr Materiallager auf. Der Bunker wurde während des 2. Weltkriegs von mehr als über 10.000 ZwangsarbeiterInnen erbaut. Mindestens 1.100 kamen dabei ums Leben. In Farge sollten U-Boote für die Kriegsmarine gefertigt werden.

Dass der Bau zur Gedenkstätte umgewidmet werden soll, ist Konsens. Umstritten ist allerdings die finanzielle Verantwortung. Böhrnsen zufolge werde sie von der Bundesregierung „wie eine heiße Kartoffel“ behandelt: Fallen gelassen. Oder im Eiltempo von einem Ministerium zum nächsten übergeben. „Bloße Forderungen an den Bund werden nicht genügen“ mahnte hingegen Carl Kau (CDU). Der Senat müsse ein eigenes Finanzierungskonzept vorlegen. Die Hälfte der Kosten für eine Gedenkstätte habe schließlich das Land zu tragen. Die „kollektive Verantwortung“ für die Zukunft des Bunkers brachte auch die Vorsitzende der Linksfraktion, Monique Troedel, zur Sprache.

Neben Bund und Land hält sie aber auch die Bundeswehr für zahlungspflichtig. Weitere Mittel fürs Gedenkkonzept sollten nach ihrer Auffassung von jenen Unternehmen akquiriert werden, die vom Bau des Bunkers profitiert und bislang keine Widergutmachung gezahlt haben, so Troedels Vorschlag. TH