Digitaler Hardcore
: Alec Empire

Bekannt wurde Alec Empire als Kopf von „Atari Teenage Riot“, die elektronische Rhythmen und Stromgitarren in den Mixer warfen und anarchistische Revoluzzer-Parolen schrien – das alles in einer Lautstärke, der manche Verstärkeranlage buchstäblich erlag. Einer von „Atari Teenage Riot“ – ausgerechnet der, der sich Carl Crack nannte – starb an den Folgen seines exzessiven Lebenswandels, die höchst einflussreiche Band löste sich auf, Empire machte allein weiter. Platten mit dem japanischen Lärm-Guru Merzbow, ein Album mit Bearbeitungen von Sun Ra und eine kaum überschaubare Anzahl weiterer Veröffentlichungen folgten.

Daran gemessen war sein letzter Auftritt in Bremen vor ein paar Jahren konventionell zu nennen. Auf Schlagzeug, Gitarre und Computer spielte seine Band einen archaischen Rock, der an Bands wie die „Stooges“ und „MC5“ erinnerte. Für „The Golden Foretaste Of Heaven“, sein neues Album, hat er sich wieder der elektronischen Musik zugewandt. Etwas melodischer darf es bei Herrn Empire inzwischen aber zugehen, etwas ruhiger, auch wenn er immer noch schmutzig sein kann (und ist), wenn er will. Da erinnern einzelne Stücke durchaus an seine radikale Vergangenheit, zumindest musikalisch. ASL

Samstag, 20 Uhr, Tower