Wulff fährt CDU-Tandem

Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff tritt nach 14 Jahren überraschend vom Vorsitz der Landes-CDU zurück. Er wolle Fraktionschef David Mcallister, 37, auf dem CDU-Landesparteitag im Juni als neuen Vorsitzenden vorschlagen, sagte Wulff am Freitag im CDU-Vorstand in Hannover. Er wolle die Parteispitze verjüngen und sich stärker auf seine Aufgaben als Regierungschef in Niedersachsen konzentrieren, begründete der 48-Jährige seinen Schritt.

Zudem brauche seine Partei „in der großen Koalition viele, die sich auf Bundesebene äußern“, sagte der CDU-Bundesvize. Deshalb wolle er künftig eine stärkere Rolle an der Seite von Parteichefin Angela Merkel spielen. Dennoch bereite er nicht seinen Absprung nach Berlin vor: „Im Tandem“ mit McAllister nehme er jetzt schon „die nächste Landtagswahlperiode 2013 bis 2018 in den Blick“.

McAllister, seit fünf Jahren Chef der Landtagsfraktion, erklärte, er wolle künftig auch „Familie, Umwelt und Integration zu Kernthemen der CDU in Niedersachsen“ machen. „Offenbar fühlt sich Wulff überlastet“, sagte Grünen-Fraktionschef Stefan Wenzel. Die „vielen Baustellen in der Landespolitik“ und seine familiäre Situation – Wulff hat gerade geheiratet – zwängen ihn zu dem Schritt. „Politik in Niedersachsen langweilt ihn“, sagt SPD-Landeschef Garrelt Duin. Wulff wolle nach Berlin und plane seinen Wechsel noch „für diese Legislatur“. KSC