… die Gedächtniskirche?
: Durch die Zeit reisen

Die Zeit drängt. Schon seit Januar stehen die Uhrzeiger an drei der vier Seiten des Alten Turms der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche auf zwölf. Jeder soll sehen, dass eine Sanierung schon lange fällig ist. Seit den ersten Spendenaktionen im November 2007 wurden inzwischen 375.000 Euro gesammelt.

Die neueste Aktion zur Rettung der Kirche soll nun gleichzeitig ein kleiner Ausflug in die Vergangenheit sein. Pfarrer Martin Germer weihte am Freitag nämlich zusammen mit Klaus-Dieter Gröhler, Baustadtrat Charlottenburg-Wilmersdorf und der Wall AG ein „Timescope“ vor der Gedächtniskirche ein. Das Ganze ist eine Art Zeitreisefernrohr, durch das man die Veränderung der Kirche von 1890 bis 2008 auf acht Zeichnungen und Fotos verfolgen kann. „Ich finde es selber spannend, mir das anzusehen. Der Platz hat sich ja völlig verändert“, verkündete Pfarrer Germer stolz neben dem frisch enthüllten Guckkasten.

Die Einnahmen aus der Benutzungsgebühr, 50 Cent für drei Minuten, spendet die Wall AG für die Turmsanierung.

Das oberste Ziel steht dabei für Pfarrer Germer bereits fest: „Wenn die Gedächtniskirche saniert ist, wird sie genauso aussehen wie jetzt auch.“ Sie soll also nicht wiederaufgebaut, sondern erhalten werden. Verändern werden sich nur die Uhrzeiger am Turm, wenn es dann hoffentlich nicht mehr fünf vor zwölf ist. MZ FOTO: AP