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Der Stiftungsrat der Bayreuther Festspiele wird nach den Worten seines Vorsitzenden Toni Schmid auf der Sitzung am 29. April voraussichtlich noch nicht über die künftige Festspielleitung entscheiden. „Das wird sicher nicht die alles entscheidende Sitzung, auf der die Nachfolge festgelegt wird“, sagte Schmid am Montag der Deutschen Presse-Agentur.

Nach Schmids Worten liegen dem Gremium zwei Konzepte zur Festspielleitung vor: einmal von Katharina Wagner (29), der jüngsten Tochter des 88-jährigen Festspielchefs Wolfgang Wagner; zum anderen ein gemeinsames Papier von Wagners ältester Tochter Eva Wagner-Pasquier (63) und seiner Nichte Nike Wagner (62).

Wolfgang Wagner, der einen Vertrag auf Lebenszeit besitzt, hatte in der vergangenen Woche erklärt, er könne sich eine gemeinsame Festspielleitung von Eva Wagner-Pasquier und Katharina Wagner vorstellen. Der Vorsitzende des Stiftungsrats, Toni Schmid, unterstrich derweil, dass das Gremium ein Nachfolgeverfahren erst einleiten könne, wenn Wagner erklärt habe, dass der „Nachfolgefall“ gegeben sei. Dies habe der Festspielchef bisher nicht getan.

Nike Wagner erklärte nun in einem dpa-Interview, es scheine, als erpresse Wolfgang Wagner den Stiftungsrat. „Nur wenn sein Blut den Zuschlag bekommt, denkt er an einen Rücktritt. In meinen Adern fließt nun aber das Blut seines Bruders Wieland – und dagegen hilft nichts, auch nicht die Tatsache, dass ich den sogenannten Eignungsparagrafen der Stiftungssatzung nahezu überkorrekt erfülle: Ich habe viel über Wagner und seine Werke gearbeitet und leite ein renommiertes Festival mit Schwerpunkt Musik. Sachliche Gutpunkte dürften doch auch in Bayreuth nicht ignoriert werden.“