schnieber-jastram geht
: Ein sehr später Abschied

Hamburgs CDU-Sozialsenatorin Birgit Schnieber-Jastram saß erstaunlich lange in ihrem Amt, hatte es doch viele Rücktrittsgründe gegeben. Unter ihr wurde das Geschlossene Heim in der Feuerbergstraße eingerichtet, in dem Jugendliche mit Psychopharmaka ruhig gestellt und von privaten Wachleuten beaufsichtigt wurden. Zufällig wurde dies bekannt und in einem Untersuchungsausschuss aufgeklärt. Das Heim wird nun unter Schwarz-Grün geschlossen.

KOMMENTAR VON KAIJA KUTTER

Doch das reicht nicht. Für eine gedeihliche schwarz-grüne Zusammenarbeit wäre Schnieber-Jastram eine Bürde. Ihr Name stand lange für soziale Kälte. Sie war es, die das Sozialticket für den HVV kürzte. Sie war es, die als zunächst einzige Frau im Schwarz-Schill-Senat Frauenprogramme mit einer Kürzungswelle überzog. Projekte wurden angehalten, das Wort „Frau“ aus ihrem Namen zu tilgen, das Amt für Gleichstellung aufgelöst.

Als der Politikerin das Kita-Ressort in den Schoß fiel, zeigte sie sich von einer etwas sympathischeren Seite als Senatorin, die die Vereinbarkeit von Job und Familie ermöglicht. Doch die Arbeit hinter den Kulissen erledigte ein junger Staatsrat, während sie vor allem als zweite Bürgermeisterin repräsentierte.

Als Aushängeschild für eine moderne Großstadtpartei taugt sie aber nicht. Dafür hat sie zu lange die Harte gespielt.

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