Briefe und Pakete liegen geblieben

Der Tarifkonflikt bei der Post verschärft sich. Die Gewerkschaft Ver.di hat gestern 800 Beschäftigte der Spätschicht in allen Verteilzentren in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern zum Streik aufgerufen. In den acht Brief- und drei Paketzentren sowie in den Regionaldepots blieben laut Ver.di rund 3,5 Millionen Briefe und Pakete liegen.

Mit den Aktionen möchte Ver.di den Druck auf die Post für die nächste Verhandlungsrunde an diesem Donnerstag verstärken. Denn bisher seien bei den drei Gesprächsrunden nicht einmal Teilergebnisse erzielt worden. „Insofern besteht die Befürchtung, dass eine Lösung allein am Verhandlungstisch nicht erreichbar ist“, sagt der für Post und Logistik im Norden zuständige Ver.di-Fachbereichsleiter Wolfgang Abel. Eine Lösung werde auch dadurch nicht einfacher, dass die Post jetzt die Einbeziehung der Lohnrunde in den laufenden Konflikt um Beschäftigungssicherung und Verlängerung der Arbeitszeiten auf 41 Wochen-Stunden fordere.

Um eine mögliche Einigung aber nicht daran scheitern zu lassen, sei Ver.di in diesem Punkt der Post entgegengekommen. „Wenn die Post ihre Ergebnissituation optimieren will, sollte sie die anhaltende Verlustsituation im Amerikageschäft beseitigen, statt die Beschäftigten für diese Managementfehler zur Kasse zu bitten“, kritisiert Abel. Gibt es keine baldige Einigung, droht Ver.di zu Pfingsten mit unbefristetem Streik. KVA