Einblick (238)

Hubi W. Jäger, zeitgenössischer urbaner Archäologe in Sachen Kunst

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat Sie/dich zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum? Hubi W. Jäger: Ärgerlich, unterirdisch schlecht: die berlin biennale – uninspirierter, belangloser harmloser, lächerlicher Retro-Kitsch bis hin zu Pseudokunst. Da helfen selbst hochtrabende Texte nicht mehr! Immerhin fünf gute Arbeiten – und die „Nächte“ scheinen Interessantes zu bergen. Dabei gibt es in Berliner Galerien so viel gute Kunst zu entdecken, z. B.: wunderbare abstrakt psychedelische Malerei bei Buchmann (Dawsen und Woods), die herrlich verspielten „green pornos“ von Isabella Rossellini zur Berlinale (Forum expanded), das irritierende diffuse Labyrinth von Elin Hansdottir bei Mariebelle Lopez oder Flippern im Westgermany.

Welches Konzert oder welchen Klub können Sie/kannst du empfehlen? Bars wie Clubs lieber in Kreuzberg als anderswo…

Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleitet Sie/dich durch den Alltag? Durch die Arbeit für die Ausstellung kam ich in letzter Zeit kaum noch zum Lesen, gerade mal taz… Üblicherweise lese ich viel zum Thema Kunst (Theorie sowie Rezensionen, z. B. im „Kunstforum“), Rimbauds „Illuminationen“.

Welcher Gegenstand/welches Ereignis der Alltags macht Ihnen/dir momentan am meisten Freude? Zeit zu haben ist der größte Luxus, den Mensch sich leisten kann.