DJ Donna Summer lässt die Disco derbe krachen

Nein, sobald man DJ Donna Summer zu Gesicht bekommt, sind die Fronten geklärt. Statt langer dunkler Locken trägt Jason Forrest, der Mann hinter dem Pseudonym, einen hellblonden und arg schütteren Haarkranz. Auch musikalische Verwechslungen mit der Disco-Diva sind überaus unwahrscheinlich: Mit ganz viel Fantasie lässt sich auf „Panther Tracks“ vielleicht eine entfernte Verwandtschaft zum italienisch eleganten Sound aus den Achtzigern hören. Tatsächlich aber lässt es Forrest vor allem bummern und bollern, krachen und knallen: Schnell und derbe sind seine Remixe, die nurmehr sehr entfernt auf alten Tracks von DJ Chip, Ratpack oder DJ Slipmat basieren. Diese zehn Titel an Gebrauchsmusik haben nur einen einzigen Zweck und der ist es, eine Party zum Überkochen zu bringen. Das könnte man wesentlich einfacher natürlich auch mit Scooter oder anderem Kinder-Techno erreichen, aber ganz so unterirdisch möchte man sich ja auch wieder nicht amüsieren. Forrest, der sonst als Label-Macher und Veranstalter des Breakcore-Festivals „Wasted“ entschieden kopfkunstlastiger agiert, garantiert als DJ Donna Summer Vergnügen ohne Reue, im Viervierteltakt und mit flottem Tempo, aber auch mit einem gewissen Niveau. THOMAS WINKLER

DJ Donna Summer: „Panther Tracks“ (Cock Rock Disco/ Ad Noiseam)