Berliner Platten
: Jasmina Maschina schlägt dem Folkpop ein schönes Kissen auf

Es ist doch interessant, dass experimentelle Elektronikmusiker bei der Verfertigung von Songs diese dann gern folkig halten, also einen weiten Weg hin zur anderen Seite des musikalischen Spektrums gehen. Vielleicht eine Lust an klaren, einfachen Strukturen: das Prinzip akustische Gitarre. Das hat nun auch Jasmina Maschina aufgegriffen, der eine Teil des in Berlin lebenden australischen Dronemusikduos Minit. Für ihr Solodebüt lässt sie daran viele kleine Soundideen schmiegen, was aus diesem „The Demolition Series“ einen weich gebetteten Folkpop macht, der durchaus die luzide Schönheit der Lieder eines Leonard Cohen kennt. Sanftmütig und beharrlich, in hingetupfter Behutsamkeit. Und immer in Gefahr, ins Nichts zu entschweben. Ein Hauch. Ein Flirren. Ein entferntes Echo. Mehr bleibt manchmal nicht zurück. Was auch wieder ein Trick ist, dieses Entrückte, das sich geheimnisvoller macht, als es wirklich ist. Dass man darauf aber hereinfallen will, ist schon eine Qualität dieser Lieder, und zum Schluss gibt es mit „Asleep“ eine Minit-Variation: einen an Minimal-Music und Drones geschulten Song, der in seinen acht Minuten noch ganz andere Möglichkeiten andeutet, wo der Folk allein aus eigener Kraft gar nicht mehr hinreicht. THOMAS MAUCH

Jasmina Maschina: „The Demolition Series“ (Staubgold) Konzert mit Band 24. 4. Schokoladen