Anarcho-Pop
: Chumbawamba

Unkaputtbar, diese britischen Anarcho-Popper: Die bekennenden Kapitalismuskritiker von „Chumbawamba“ haben sogar die Jahre bei den bösen Majorlabels und einen veritablen Millionenhit überlebt. Und auch wenn wahrlich nicht jede ihrer musikalischen Unternehmungen einen ästhetisch befriedigenden Verlauf nahm, ist ihnen zugute zu halten, dass bis heute nicht aufgegeben haben, sich immer wieder neu zu erfinden. Für ihr neues Album „The Boy Bands Have Won“ haben sie sich mit englischen Folkies wie der „Oyster Band“ zusammengetan, um sich Kultur neu anzueignen – auf dass die Boy Bands dieser Welt am Ende doch nicht die Sieger sind. Und auch, wenn sie ihre politischen Ideale nicht mehr ganz so offensiv vor sich her tragen wie in den Achtzigern, als die Band von einem Haufen anarchistisch gesonnener junger Leute in Leeds gegründet wurde, sind diese rebellischen Inhalte immer noch in ihren Songs enthalten. Auch wenn man sich eben mittlerweile gelegentlich durch mehrere Lagen süßer Glasur, vorbei an unwiderstehlichen Pop-Melodien arbeiten muss, um zu ihnen zu gelangen. ASL

Mittwoch, 20 Uhr, Schlachthof