Vormerken
: Für sein Glück muss man halt einfach mal den Mund aufmachen

Singen ist bestimmt ein Weg zur Seligkeit, also eine innere Aufrüstung, mit der man am heutigen Sonntag erst einmal ganz allein unter der Dusche anfangen kann und später am Frühstückstisch in der Gemeinschaft weitermacht, beim fröhlichen Singen eines Kanons, und schon ist man so beschwingt im Tag, dass einem nicht einmal mehr die Wetterverhältnisse etwas anhaben können. Ob nun die Sonne scheint oder ob es schneit, egal. Sogar Regen macht einer mit Singen imprägnierten Seele nichts mehr aus. Nicht umsonst ist doch „Singin’ in the Rain“ ein Mega-klassiker. Singen ist eine launige Angelegenheit und Singen ist eine gemeinschaftsstiftende Verrichtung, die sogar in einer Großgruppe geht. Beim Mitsingkonzert des Rundfunkchores Berlin am Sonntagnachmittag in der Philharmonie werden immerhin 1.500 Mitwirkende erwartet, was einen recht gewaltigen Chor ergibt. Fragen will man sich da schon, wo eigentlich noch das Publikum seinen Platz finden soll. Gesungen wird unter der Leitung von Simon Halsey Verdis Requiem. Schnell entschlossene Mitsinger haben jedoch keine Chance mehr: das Mitsingerkontingent ist restlos ausgeschöpft. Dürfte allerdings nicht weiter auffallen, wenn im Plenum mitgemurmelt wird. TM

Mitsingkonzert „Messa da Requiem“: Philharmonie, Herbert-von-Karajan-Straße 1 Sonntag, 20. April, 16 Uhr. 25 Euro