das war die woche, die war (nr. 16)
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Zitat der Woche

„Die Flamme wird da oben sowieso nicht brennen, denn es gibt zu wenig Sauerstoff und zu viel Wind.“ (Reinhold Messner über den Plan des chinesischen Olympia-OK, die Fackel auf den Mount Everest zu tragen)

Sinologin der Woche

„Ich bin in der DDR und mit der Stasi groß geworden. Die sind brutal. Und in China ist es eher noch schlimmer. Da komme ich mit einem Free-Tibet-Shirt keine drei Häuser-Ecken weit. Ich müsste um mein Leben fürchten.“ (Die Potsdamer Geherin Melanie Seeger will bei den Sommerspielen in Peking lieber niemanden provozieren)

Vergleich der Woche

„Unsere Ermittlungen über 21 Monate haben ergeben: Ullrich hat gedopt.“ (Der Bonner Staatsanwalt Fred Apostel weiß zwar, dass der ehemalige Radprofi Jan Ullrich unerlaubte Mittel und Eigenblut zu sich genommen hat, aber verurteilen tut er ihn nicht; Ullrich kommt mit einem Vergleich davon)

Gleichstellungsbeauftragter der Woche

„Der Ball müsste nicht gleich groß sein, die Kleidung keine Männerkleidung sein. Sie müssen auch nicht gleich lang spielen. Und Frauen müssen spielen, wie es der Frau entspricht, also nicht mit der Zweikampfhärte. Fußball als Männersport ist großer Kampfsport. Das muss im Frauensport nicht genauso sein.“ (Gerhard Mayer-Vorfelder, ehemaliger Präsident des Deutschen Fußball-Bunde [DFB], verbreitet in der baden-württembergischen Verbandszeitschrift im Spiel letzte Weisheiten über den Frauenfußball. Er spielt damit in der Liga von Ex-Schalke-Manager Rudi Assauer, der einmal dem Playboy verriet: „Frauen sind zu was Besserem geeignet als zum Fußballspielen.“)

Trugschluss der Woche

„Meine Oma hat gesagt, der liebe Gott packt einem nie mehr auf den Buckel, als man tragen kann, und ich vertraue meiner Oma.“ (Kaiserslauterns neuer Vorstandschef Stefan Kuntz über seine schwierige Aufgabe beim abstiegsbedrohten FCK)

Journalist der Woche

Beim Bundesligaspiel der Basketballer von Alba Berlin gegen Bamberg sitzt ein junger Journalist am Pressetisch und klatscht fast bei jedem Treffer der Berliner Applaus. Die taz fragt ihn daraufhin, ob er Journalist oder Fan sei. Er: „Ich bin beides.“ Da irrt sich der Claqueur leider gewaltig. Aber er ist nicht allein. Auch ein älterer Herr vom RBB freut sich wie ein Schneekönig, als Alba davonzieht. Sie sitzen allüberall, die Fanjournalisten. Und es werden immer mehr.

„kicker“-Literaturpreis

„Und dann lacht er dieses Toni-Lachen, bei dem jeder Zahnmediziner Schmetterlinge im Bauch bekommen muss.“ (Die Süddeutsche Zeitung findet nicht nur Luca Tonis Tore schön, sondern auch sein Gebiss)