die anderen über papst benedikt im supermarkt der religionen
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Die römische Tageszeitung La Repubblica meint: Oberflächlich betrachtet könnten Papst Benedikt und Amerika nur eine merkwürdige Beziehung zueinander haben. Denn die USA dürften als der höchste Ausdruck einer profanen und relativistischen Kultur erscheinen – Hollywood, die sexuelle Revolution auch der Schwulen, Superkapitalismus und Konsumrausch und im religiösen Bereich der Supermarkt der Religionen. In Amerika wird diesen Religionen allerdings überraschend viel Platz gegeben, was viele Europäer schockiert. Und Joseph Ratzinger scheint in dem Supermarkt der Religionen genau die Muße zu finden, um angriffslustig für seinen Glauben zu wetteifern.

Die britische Zeitung Daily Telegraph kommentiert: Der Papst hat es bei seinem Besuch in den USA auf umsichtige Art und Weise vermieden, den PR-Leuten der beiden großen Parteien Munition zu geben: Sowohl was das Thema Abtreibung als auch das Thema Irak betrifft. Aber sein Besuch auf amerikanischem Boden wird die US-Bürger an eine moralische Komponente bei ihrer Wahl im November erinnert haben. Benedikt XVI. mag sich in seiner Persönlichkeit von seinem Vorgänger Papst Johannes Paul II. unterscheiden. Aber es liegt in der Erhabenheit seines Amtes, dass amerikanische Politiker besondere Aufmerksamkeit auf das legen, was er sagt.