hamburg heute
: „Entrechtete Arbeitsverhältnisse“

Das „Eine Welt Netzwerk“ und der Nicaragua Verein diskutieren über das Geld der MigrantInnen

taz: Frau Lohse, was haben Migranten und Entwicklungshilfe miteinander zu tun?

Rebecca Lohse: MigrantInnen schicken in ihre Herkunftsländer ungefähr das dreifache an Geldern, was die internationale Politik zur Verfügung stellt. Das Geld ist krisensicherer und nicht von irgendwelchen Sparplänen beeinflusst.

Was ist daran schlecht?

Die Politik redet nur darüber, wie die Gelder in den Herkunftsländern besser zur Entwicklung beitragen können, um etwa eine verstärkte Armutsbekämpfung zu erreichen. Aber es wird kaum darüber geredet, unter welchen Umständen die Gelder hier verdient werden. Über entrechtete Arbeitsverhältnisse oder darüber, dass es so gut wie keine Gesundheitsversorgung gibt, wird nicht gesprochen.

Wie wäre es besser?

Darüber wollen wir heute Abend sprechen. Wir wollen Forderungen in die Debatte einbringen: Wie können wir antirassistische Arbeitsbedingungen ermöglichen, mit einem Anspruch auf Rechte und auf eine medizinische Grundversorgung?

Interview: WEY

19.30 Uhr, Werkstatt 3, Nernstweg 31–34

Fotohinweis:REBECCA LOHSE, 31, ist im Eine Welt Netzwerk