Im Konsum

Ich kaufe, also bin ich. Zunehmend setzt man in der kommerzialisierten Gesellschaft auf Identitätsshopping. Die Kunden- und Markenbindung beginnt beim Kleinkind und bringt Erwachsene dazu, Dinge haben zu müssen, die sie gar nicht brauchen. Die Freiheit des Verbrauchers gerät zur Vereinheitlichung des Geschmacks, kindliches „Ich will“-Gequengel hält die Maschinerie des Konsums am Laufen. Aber gefährdet sich der Kapitalismus mit der kulturellen Verniedlichung der herangezüchteten Kauf-dich-glücklich-Gesellschaft selbst? Der amerikanische Politikwissenschaftler Benjamin Barber stellt in seinem Buch „Consumed! – Wie der Markt Kinder verführt, Erwachsene infantilisiert und die Demokratie untergräbt“ provokante Thesen über den Niedergang des demokratischen Ethos auf. Lesung in deutscher Sprache heute im Radialsystem. VB

Radialsystem, Holzmarktstraße 33 Montag, 20. Uhr. 8 Euro