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: Stirb glücklich

Die Sängerin von „Die Happy“, Marta Jandová, muss sich wahrscheinlich immer noch damit herumärgern, dass mancher Fan mehr und grundlegend anderes will, als nur ihre Stimme zu hören (Stichwort: „Ausziehen!“). Dabei rackert sie sich doch auch so schon beinahe vorbildlich auf der Bühne ab. Und sogar singen kann sie ganz beachtlich. Zu feinsinnigen Betrachtungen hingegen animiert ihr immer etwas zu harmloser Pop-Rock auch nach zehn Jahren Reifezeit kaum. Am Sonntag um 20 Uhr im Modernes.

Da haben die „Fotos“ in Sachen Distinktionsgewinn gewiss mehr zu bieten. Sie können ebenso gut auf Gitarren und R‘n‘B wie auf französische House-Sounds. Außerdem haben sie keinerlei Hemmungen, auch international mit deutschen Texten aufzutreten. Einfach, weil sie das eben so wollen. Keine Verständnisprobleme dürfte es bei ihrem Auftritt am Samstag ab 20 Uhr im Tower geben.

„Perkalaba“, die sich nach ihrem Heimatörtchen in der westlichen Ukraine benannt haben, werden es in dieser Hinsicht schwerer haben. Gleichwohl dürfte ihre Mischung aus heimischer Folklore, Ska und Punk problemlos zünden (Samstag, 20 Uhr, Lagerhaus). Eine ähnliche Klientel sprechen „44 Leningrad“ an, die russischen Folk mit Polka, Punk und Ska vermengen. Eine Neigung zu Arbeiterkampfliedern verleiht ihrem Repertoire zusätzlich Schwung, der Einsatz von Balalaika und Akkordeon versprüht archaischen Charme (Mittwoch, 20 Uhr, Buchte). ASL