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Bei dem weltweit wichtigsten Filmfestival in Cannes geht Wim Wenders 24 Jahre nach der Goldenen Palme für „Paris, Texas“ mit „The Palermo Shooting“ ins Rennen. In dem jüngst abgedrehten Film spielt neben Dennis Hopper und Milla Jovovich der Sänger der Toten Hosen, Campino, mit. Wenders Film muss sich neben einem guten Dutzend weiterer Filmen behaupten, unter anderem von Clint Eastwood und Steven Soderbergh, wie die Festivalleiter Thierry Frémaux und Gilles Jacob am Mittwoch in Paris bekannt gaben. Eastwood nimmt bei dem in drei Wochen beginnenden Festival mit dem Thriller „Changeling“ teil, Soderbergh mit einem Film über das Leben Ernesto „Che“ Guevaras, den Benecio Del Toro spielt. Soderbergh hatte 1989 die Goldene Palme für „Sex, Lügen und Video“ gewonnen. Ebenfalls in der Auswahl ist der neue Film des Brasilianers Walter Salles, der 2002 „City of God“ gedreht hatte. Außer Konkurrenz laufen in diesem Jahr in Cannes unter anderem „Vicky Cristina Barcelona“ von Woody Allen und der vierte Teil der Abenteuerreihe „Indiana Jones“ von Steven Spielberg. Den Vorsitz der Festival-Jury hat Filmemacher und Schauspieler Sean Penn inne.

Aus den Händen des spanischen Königs Juan Carlos hat der argentinische Dichter Juan Gelman den Cervantes-Preis entgegengenommen. Der König überreichte am Mittwoch dem 77-Jährigen die Medaille. Der Cervantes-Preis ist die höchste Auszeichnung in der spanischsprachigen Literaturwelt und mit 90.000 Euro dotiert. Gelman setzt sich in seinem Werk auch mit der Militärdiktatur seines Landes von 1976 bis 1983 auseinander. Damals musste er ins Exil gehen, sein Sohn und seine Schwiegertochter verschwanden spurlos. Jahrelang suchte Gelman seine Enkeltochter, die bei Adoptiveltern aufwuchs.