Duft-Blockbuster

Pink Princess im KaDeWe

Der Richter in London zeigte Verständnis für Maja Gräfin Schönburg-Glauchau, die gegen Friedrich Christian Flick, ihren Ex, um höheren Unterhalt prozessierte. Sie komme, so meinte er, das Licht einer Kerze, das andere Leute drei Pfund koste, schließlich 90 Pfund zu stehen. Dazu verpflichte sie ihre gesellschaftliche Stellung.

In Kürze nun schlägt der gleiche Duft, den eine Schülerin bei KiK für 4,90 Euro bekommt, beim anspruchsvolleren Teenager mit 52 Euro zu Buche. Mit Beginn des Wonnemonats Mai kommt „Princess“ auf den Markt, das neue Parfüm aus dem Hause Vera Wang, genauer gesagt, dem Hause Coty, dem weltgrößten Parfümhersteller mit einem Jahresnettoumsatz von 2,9 Milliarden Dollar. Recht besehen bedeutet dieser Duft eine Sensation. Denn teuer und billig riechen nun absolut gleich. Wie für die Mode gibt die Straße inzwischen auch für den Duft die Richtung vor. Eigentlich nur logisch. Denn „Princess“ repräsentiert im Bereich der Mode und des Luxus, was „Iron Man“ in Hollywood repräsentiert: einen Blockbuster. Nichts anderes wurde – mit dem nämlichen Aufwand – am Donnerstagabend im KaDeWe vorgestellt. Und da heißt es bekanntlich: Top oder Flop. Ersteres finanziert die Mode, auch die von Vera Wang, Letzteres führt in ihren Ruin. Daher haben die Väter und Mütter von „Princess“ ihrem aufstrebenden Töchterchen zu Recht alle Ingredienzien eines Massenspektakels mitgegeben, allem voran die zuckersüße Vanillenote und den herzförmig geschliffenen Flakon mit dem goldenen Krönchen. Am Ende überzeugt aber der pinke Farbton des Parfüms noch mehr. Mit diesem Pink erst wird „Princess“ zum richtigen KiK-Parfüm. Die Mädchen werden es lieben. Jede Wette. BRIGITTE WERNEBURG