Betr.: Robert Misik: Gott behüte!

Leider konnte ein allgemein anerkannter Beweis der Existenz Gottes, wahlweise Nichtexistenz, bislang nicht erbracht werden. In empirische Beobachtungen verschraubt, ereifern sich die Heere der feindlichen Lager der Glaubensvertreter und Atheisten. Da hat man sich wieder mal hilflos auf der vergeblichen Suche nach der einen Wahrheit verirrt und die Welt ist aus den Fugen. Ein Grund mehr, die Sinnsuche mit radikalen Dogmen und bigottem Fanatismus in ihren Erscheinungsweisen jenseits der Vernunft zu kitten. Funktioniert prächtig. Man zieht in den Krieg und schwenkt Bibel, Koran, Thora. Man wirft sich nicht nur dem Papst und anderen Hut- und Würdenträgern zu Füßen, sondern opfert gleich nebenbei seinen Erstgeborenen dem politischen Feuer. Das wohlige Gefühl der Gemeinschaft und des Rechthabens schafft doch eine schöne Daseinsberechtigung. Still in der Ecke verendet die Ethik. „Die Wahrheit müssen wir annehmen, ob wir sie schön finden oder nicht. Selbst wenn das Universum kalt und leer und sinnlos wäre ohne Gott, dann ist das eben so, und wir müssen lernen, damit zu leben.“ (Richard Dawkins) „Gott behüte! – Warum wir die Religion aus der Politik raushalten müssen“, erklärt das neue Buch von Robert Misik. Vorgestellt und diskutiert wird es heute Abend im tazcafé. VB

Robert Misik: Gott behüte! Lesung. tazcafé, Kochstr. 18. Mo, 28. April, 19.30 Uhr