Kampfbegriff Antizionismus

betr.: „Gysis Israel-Rede irritiert Genossen“, taz vom 19. 4. 08

Die unkritische Verwendung des Begriffs „Antizionismus“ halte ich für problematisch. Was soll das bitte sein? Es scheint mir ein Kampfbegriff zu sein, mit dem eine kritische Haltung gegenüber der israelischen Besatzungs- und Siedlungspolitik in die Nähe des Antisemitismus gerückt und damit diskreditiert werden soll. Es ist nun überhaupt nichts „antimäßiges“ an einer kritischen Einstellung gegenüber einer Ideologie, die die massenhafte Einwanderung von Menschen in ein Land, das bereits von einer anderen Volksgruppe bewohnt wird, zum Inhalt hat und die die damit verbundenen Konflikte in Kauf nimmt. HARALD ROHDE, Marburg