Volk kippt Claussen

Bürgerentscheid erfolgreich: Norbert Claussen (CDU) verliert sein Amt als Schweriner Oberbürgermeister

Der Oberbürgermeister von Schwerin, Norbert Claussen (CDU), ist am Sonntag durch einen Bürgerentscheid abgewählt worden. Beschlossen hatte die Abstimmung die Schweriner Stadtvertretung – wegen Claussens Krisenmanagement im Fall der verhungerten Lea-Sophie sowie weiterer Kritik an seiner Amtsführung.

29.149 Schweriner stimmten laut vorläufigem Endergebnis für das vorläufige Ende seiner Amtszeit. Ein Drittel der Stimmen von rund 80.000 Wahlberechtigten waren für einen Erfolg nötig. Mit 44 Prozent lag die Beteiligung für Mecklenburg-Vorpommern außergewöhnlich hoch: Bei den letzten Landratswahlen etwa hatten sich nur 23 Prozent der Wahlberechtigten beteiligt.

„Das ist ein klares Ergebnis, das zu akzeptieren ist“, sagte der Abgewählte selbst. Er beklagte sich über eine Auseinandersetzung „unter der Gürtellinie“ im Vorfeld des Urnengangs. Dagegen sprach die SPD-Fraktionschefin in der Schweriner Stadtvertretung, Manuela Schwesig, von einem „guten Tag für Schwerin und für die Demokratie“.

Spätestens am morgigen Mittwoch muss Claussen seinen Schreibtisch im Schweriner Rathaus geräumt haben. Dann wird auch das endgültige Ergebnis der Abstimmung bekannt gegeben. Danach übernimmt bis zur Neuwahl der stellvertretende Oberbürgermeister Wolfram Friedersdorff (Die Linke) die Geschäfte. Claussens Nachfolger muss innerhalb von vier Monate gewählt werden. Wann das genau passieren soll, beschließt die Stadtvertretung auf ihrer nächsten Sitzung am 5. Mai. DKU