Einfach weiter gemacht

Überraschendes Ende eines turbulenten Wahlkampfes: Kristin Alheit (SPD) wird Bürgermeisterin von Pinneberg

Während ihre wichtigsten Konkurrenten um das Bürgermeisteramt sich in Lügen über die eigene Vergangenheit und den Verdacht des Aktenklaus verstrickten, führte Kristin Alheit (SPD) einen Wahlkampf mit außergewöhnlich viel Parteiprominenz. Doch der war immer fair, wie ihr auch von Konkurrenten bescheinigt wird. Die Wähler dankten es ihr: Mit 58,4 Prozent gewann Alheit nun die Abstimmung um das Bürgermeisteramt in Pinneberg vor den Toren Hamburgs. Und das, anders als erwartet, ohne in eine Stichwahl zu müssen.

Amtsinhaber Horst-Werner Nitt erhielt 29 Prozent, für Kurt Schoula stimmten 7,7 Prozent – die beiden waren Teil der bemerkenswerten Posse im Pinneberger Wahlkampf: Schoula hatte seine SED-Vergangenheit bei einer Fragestunde verleugnet, sein politischer Gegner und Chef Nitt nahm kurz darauf Einsicht in Schoulas Personalakte. Eine Woche später tauchte in den Medien ein Personalbogen Schoulas auf, der seine SED-Mitgliedschaft dokumentiert. Prompt entzogen CDU und FDP Schoula ihre Unterstützung, der Kandidat stellte Strafanzeige gegen Unbekannt. Wenige Tage vor der Wahl durchsuchte die Polizei das Rathaus.

Derweil führte die 40-jährige Verwaltungsjuristin Alheit ihren Wahlkampf fort – unterstützt durch SPD-Promis wie Bundesarbeitsminister Olaf Scholz oder ihre Studienfreundin Andrea Ypsilanti. Vor ihrer Kandidatur war Alheit SPD-Kreisvorsitzende in Hamburg-Altona. Ihr erklärtes Ziel: ein familienfreundlicheres Pinneberg und bessere Zusammenarbeit zwischen Verwaltung und Ratsversammlung. DKU