Schule im Norden
: Gemeinschaftsschulen en Vogue

Im Prinzip bestätigten die Ausführungen von Schleswig-Holsteins Bildungsministerin Ute Erdsiek-Rave, was die regionale Presse nach der Anmelderunde im März berichtete: Es gibt einen Run auf die Gemeinschaftsschule, die alle Schulabschlüsse anbietet, während die Regionalschule nur schleppend angenommen wird. In Zahlen: 4.528 Kinder wurden an den 50 neuen Gemeinschaftsschulen angemeldet, während die Nachfrage an den 41 Regionalschulen mit 2.184 Kindern nicht mal halb so groß war.

KOMMENTAR VON KAIJA KUTTER

Eine Entscheidung, wie das schleswig-holsteinische Schulsystem künftig aussieht, ist damit noch nicht gefallen. Denn bisher hat sich erst ein Drittel der Schulen, die sich bis 2010 umwandeln sollen, für eine dieser Varianten entschieden. Und am Ende gilt: Wo ein Schulträger nichts beantragt, wird automatisch die Regionalschule angeboten. Es könnte also sein, dass am Ende vielerorts ein beträchtlicher Teil der Schüler auf der Schulform mit geringeren Bildungsambitionen bleibt.

Da wäre es nicht schlecht, wenn sich Schleswig-Holsteins CDU zu einer umfangreicheren Strukturreform durchringen könnte und neben den Gymnasien nur noch die Gemeinschaftsschule anböte, wie es in Hamburg geplant ist und in Lübeck bereits von der CDU-Basis gefordert wurde. Der Ausgang dieser ersten Anmelderunde müsste als Anstoß genügen.