Schweriner OB muss gehen

SCHWERIN ap ■ Der im Zusammenhang mit den Ereignisse um den Hungertod der fünfjährigen Lea-Sophie abgewählte Schweriner Oberbürgermeister Norbert Claussen (CDU) hat sich tief enttäuscht gezeigt. „Die Demokratie hat entschieden und das habe ich zu akzeptieren“, sagte er am Montag. Mit so einer deutlichen Niederlage im Bürgerentscheid habe er nicht gerechnet. Ein Nachfolger soll noch vor den Sommerferien gewählt werden. Bei Auszählung der Stimmen eines Bürgerentscheids vom Sonntagabend kam mit 29.149 Ja-Stimmen für die Abberufung des 50-Jährigen das notwendige Drittel der insgesamt 80.316 Wahlberechtigten zusammen. Die fünfjährige Lea-Sophie war im November 2007 verhungert, obwohl dem städtischen Jugendamt Hinweise auf eine mögliche Gefährdung des Kindswohls vorlagen. Untersuchungen hatten erhebliche Defizite in der Arbeit der Behörde gezeigt. Kritiker werfen Claussen vor, beim Krisenmanagement gravierende Fehler gemacht zu haben. Unter anderem soll der Schweriner Oberbürgermeister die Aufklärung von Fehlern im Jugendamt nicht richtig vorangetrieben haben. Claussen hatte unter anderem gesagt, die Stadt habe mit dem Tod von Lea-Sophie „Pech gehabt“. Dafür hat er sich mittlerweile entschuldigt.