Kleine werden kleiner

Die ARD wird den klammen kleinen Sendern nicht mehr Geld geben. Die Folge: Radio Bremen muss schrumpfen

Die Medienausschüsse der norddeutschen Landtage haben sich am Dienstag in Bremen zu einer medienpolitischen Anhörung getroffen. Thema war auch die Frage, wie die Öffentlich-Rechtlichen wieder mehr jüngere Mediennutzern gewinnen können. Bei den Zuschauern unter 30 sei die ARD nur durch die Fußball-Übertragungen bekannt, erklärte der ARD-Vorsitzende Fritz Raff. Dabei gehe es aber um die Gebührenzahler und Medienpolitiker von morgen.

Um die Genehmigung der Gebührenerhöhung um 95 Cent ab 2009 gibt es keine Kontroversen mehr. Nur am Rande ging es auf der Konferenz um die Folgen. Radio-Bremen-Intendant Heinz Glässgen erklärte auf Nachfrage, im Vergleich zu seiner Finanzplanung, die von höheren Gebühren ausgegangen war, fehlten rund vier Millionen Euro pro Jahr. Eine Erhöhung des ARD-internen Finanzausgleichs wird es aber nicht geben. Rund zwei Millionen sollten dadurch eingespart werden, dass aus Bremen weniger Filme für die ARD produziert werden. Für die restliche Finanzlücke müssen neue Kooperationen mit den NDR und dem WDR gefunden werden. Auch „strukturelle Veränderungen“ könne er nicht ausschließen, meinte Glässgen.

Der NDR-Intendant Lutz Marmor bestätigte, dass es die von Bremen erhofften höheren Finanzausgleichs-Zahlungen nicht geben werde. Die Verabredung der ARD-Intendanten, dass die kleinen Sender die Finanzlücke durch Schrumpfen ausgleichen müssten, sei „einstimmig“ gewesen, wenn auch bei einigen nur „zähneknirschend“. KAWE