abriss an der gottfried-menken-straße
: Frust im Schwellen-Stadtteil

Das ehemalige Schulgelände an der Gottfried-Menken-Straße ist nicht irgendeine Industriebrache, sondern ein Filetstück im Zentrum der Neustadt – an dessen öffentlich relevanter Nutzung berechtigtes Interesse besteht.

Kommentar von Henning Bleyl

Selbstverständlich ist es sehr bedauerlich, dass dort funktionale – sogar ästhetisch ansprechende! – Räume abgerissen werden, statt soziokulturellen Initiativen Platz zu bieten. Trotzdem ist das aktuelle Schwarze Peter-Spiel zu einfach: Weder der Investor ist – trotz eines in der Tat gemeinen Abriss-Timings – einfach „böse“ noch die Politik „ignorant“. Auch die Akteure vor Ort müssen sich fragen lassen, ob sie sich nicht viel zu lange an einem Objekt „festgebissen“ haben, dessen anderweitige Nutzung längst beschlossen war. Das Schüren unberechtigter Hoffnungen kann auch gegenüber der eigenen Klientel nach hinten los gehen.

Nun kommt erschwerend hinzu, dass sich die Neustadt in einer Schwellensituation befindet: Die Neue Vahr und Huchting können zum Aufbau soziokultureller Familienzentren auf Projekt-Töpfe wie „Wohnen in Nachbarschaften“ und „Soziale Stadt“ zugreifen. Der Neustadt fehlt dafür die notwendige Menge an „Benachteiligungs-Merkmalen“ – trotz sozialer Brennpunkte wie Huckelriede und Hohentor.