Was geht mich Selma an?

Das Schicksal der jüdischen Dichterin Selma Meerbaum-Eisinger soll das Interesse Jugendlicher am Holocaust wecken

Mit dem Projekt „Was geht mich eigentlich Selma an?“ will die Step21-Initiative junge Menschen auf das Schicksal von jüdischen Kindern und Jugendlichen im Nationalsozialismus aufmerksam machen. „Ohne Zeitzeugen wird auch die Erinnerung an den Holocaust verblassen“, sagte die Initiatorin Sonja Lahnstein-Kandel am Montag in Hamburg. „Wer könnte die Erinnerung besser wachhalten als junge Menschen, die sich mit dem Thema auseinander setzen?“

Ausgangspunkt des Projektes ist das Schicksal der jüdischen Dichterin Selma Meerbaum-Eisinger, die 1942 im Alter von 18 Jahren in einem SS-Arbeitslager in Rumänien starb. Unter dem Titel „Blütenlese“ schrieb das junge Mädchen, das in Czernowitz in der heutigen Ukraine lebte, Gedichte, in denen sie ihre Träume, Wünsche, die erste Liebe und ihre Ängste während der Zeit der Verfolgung verarbeitet. „Die Gedichte können eine Brücke bauen zwischen Selma und der Gegenwart“, sagte Lahnstein-Kandel.

Ausgehend von Selmas Gedichten und ihrer Biografie bietet Step21 mit einem Medienpaket vielfältige Anregungen für den Unterricht. Die Schüler können sich mit den Themen Antisemitismus und Rassismus, mit dem kulturellen Schatz, der durch die Shoah verloren ging, und mit der Geschichte der Vielvölkerstadt Czernowitz auseinander setzen. Das Unterrichtspaket „Chasak – Sei Stark. Selma“ können Lehrer kostenlos unter www.step21.de bestellen. DPA