Schul-Ranking
: Gut gemeint, aber fragwürdig

An sich spricht nichts dagegen, die Daten von Schulen ins Netz zu stellen. Nur muss man genau gucken, wie dies geschieht. Die Durchschnittswerte von Abiturprüfungen oder Realschulprüfungen, auf die es das Magazin Focus-Schule hier abgesehen hatte, sind anschaulich und eignen sich gut für Rang-artige Vergleiche. Nur sagen sie relativ wenig darüber aus, wie gut eine Schule gearbeitet hat. Hier ist wichtig, welche Lernfortschritte die Schüler erreichten.

KOMMENTAR VON: KAIJA KUTTER

Das lässt sich eben nicht so leicht in eine Zahl packen, wie die veröffentlichten Ergebnisse der Vergleichsarbeiten an Schleswig-Holsteins Grundschulen zeigen. Dort vergleicht man den Lernerfolg der Kinder mit jenen einer Schule mit ähnlicher Ausgangslage mithilfe abstrakter Grafiken. Eine Darstellung, die sich kaum für ein Ranking eignet.

Der Grundgedanke des Bildungsmagazins, mehr Transparenz für die Eltern zu schaffen, ist nicht unsympathisch. Aber die Politik sollte dieses Feld nicht einem privaten Printmedium überlassen. Es darf nicht passieren, dass sich Schulen nur doch die pflegeleichten, guten Schüler aussuchen, um nachher beim Ranking gut dazustehen. Die Politik ist dafür verantwortlich, dass alle Kinder die bestmögliche Schulbildung erhalten und keine ungeliebten Restschulen entstehen. Da ist ein Wettbewerb der Schulen wenig hilfreich.

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