Inszenierung angeblicher Liebe

betr.: „Merkel will Ärmel hochkrempeln“, taz vom 5. 5. 08

Angela Merkel hat den Aachener Karlspreis für ihre Verdienste um den Vertrag von Lissabon und ihren Beitrag zur Völkerverständigung bekommen. Wer aber kennt diesen Vertrag, der die Militarisierung weit über die Grenzen des Grundgesetzes vorantreibt?

Wäre Frau Merkel schon 2003 Bundeskanzlerin gewesen, hätte sie nach eigenem Bekunden den verlogenen und völkerrechtswidrigen Irakkrieg der Bush-Regierung unterstützt und auch Männer und Frauen, Söhne und Töchter unseres Landes würden in Zinksärgen zurückkehren. Sieht so ein Beitrag zur Völkerverständigung aus?

Warum muss überhaupt die Freiheit der Deutschen am Hindukusch „verteidigt“ werden, obwohl dieser Einsatz der Soldaten Lösungen zusätzlich erschwert und von Jahr zu Jahr aussichtsloser macht? Was könnte mit den Hunderten Millionen von Steuergeldern Sinnvolles gemacht werden, die in diese Truppenaufmärsche gesteckt werden? Auf diese Fragen hat Frau Merkel überhaupt keine Antworten gegeben. Die Verleihung blieb eine emotionale Inszenierung einer angeblichen „Liebe“, die uns in Richtung Frieden und Völkerverständigung keinen einzigen Zentimeter weiter gebracht hat.

KURT LENNARTZ, Aachen