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Das Filmfestival in Cannes startet am 14. Mai. Allerhöchste Zeit, mal die Jury bekannt zu geben, die unter der Leitung von Sean Penn die Filme des Wettbewerbs begutachten wird. Jetzt wissen wir, dass die deutsche Schauspielerin Alexandra Maria Lara und ihre US-Kollegin Natalie Portman, die „Persepolis“-Schöpferin und Comic-Zeichnerin Marjane Satrapi sowie der mexikanische Regisseur Alfonso Cuarón über die Vergabe der Goldenen Palme entscheiden werden. Mit im Boot: die französische Schauspielerin Jeanne Balibar, der Regisseur Rachid Bouchareb, der Schauspieler Sergio Castellitto aus Italien und der Regisseur Apichatpong Weerasethakul aus Thailand.

Alexandra Maria Lara ist nicht die einzige Deutsche in Entscheiderposition: Regisseur Fatih Akin wird in diesem Jahr in der Nebenreihe „Un certain regard“ den Vorsitz führen. Dort läuft unter anderem Andreas Dresens Film „Wolke 9“, der die Geschichte einer späten Liebe erzählt. Eine Frau, Mitte 60, lebt ihre Leidenschaft mit einem ebenfalls älteren Mann aus.

Mehr ältere Männer: Wim Wenders ist zum 9. Mal im Wettbewerb von Cannes vertreten – sein „Palermo Shooting“ ist nach 15 Jahren der erste Spielfilm, den er wieder in Europa gedreht hat. Die Hauptrolle hat Wenders offenbar speziell auf den „Tote Hosen“-Frontmann Campino zugeschrieben: Campino spielt den erfolgsverwöhnten Fotografen Finn, der ein hektisches Leben in Düsseldorf (Wenders’ Heimatstadt) lebt. Als seine Existenz aus den Fugen gerät, lässt er alles hinter sich und beginnt in Palermo ein neues Leben.

Im Nachlass von Klaus Kinski ist laut Hörzu ein Drehbuch entdeckt worden, das der Schauspieler in den 80er-Jahren selbst geschrieben haben soll. Das bisher unverfilmte Werk sei 187 Seiten dick und trage den Titel „Alles gedeiht in dieser Welt, nur die Liebe nicht“. Es erzähle die Geschichte des Serienkillers Klaus, der in einem Mädchenpensionat meuchelt, weiß die Hörzu, und dass Kinski sich selbst die Hauptrolle zugedacht haben soll. Kinski ist 1991 im Alter von 65 Jahren gestorben, sein Nachlassverwalter Peter Geyer will das Skript bereits vor Jahren zwischen Fotos, Filmrollen und Aufzeichnungen gefunden haben – es sei auf Schreibmaschine verfasst und mit vielen handschriftlichen Anmerkungen versehen. Die ersten Zeilen lauteten: „Die muskulösen Arme eines Mannes umklammern den Körper einer Frau. Die Frau wehrt sich erfolglos gegen die Vergewaltigung.“ Über eine mögliche Verfilmung sagte Geyer: „Mit Legenden geht man nicht hausieren. Damit müssen sich schon Kreative beschäftigen, die Kinskis visionäre Ideen adäquat umzusetzen bereit sind.“