Hartmann dankt ab

Niedersachsens SPD-Landeschef Garrelt Duin kündigt den Rücktritt seiner Stellvertreterin Swantje Hartmann an

Der niedersächsische SPD-Landeschef Garrelt Duin hat im Zuge der Finanzaffäre im SPD-Bezirk Weser-Ems die stellvertretende Parteivorsitzende Swantje Hartmann zum Rücktritt gedrängt. „Ich habe ihr den Rücktritt nahegelegt und sie wird ihn vollziehen“, sagte er am Freitag. Er halte den Schritt für notwendig, um die SPD nicht weiter politisch zu belasten. Duin hatte bei seiner Stellungnahme teils Tränen in den Augen und sprach mit zittriger Stimme davon, dass Gerüchte und Verleumdungen auch gegen ihn „schwer erträglich“ seien.

Hartmann, die als Hoffnungsträger der SPD galt, sieht sich Verdächtigungen wegen der Ermittlungen gegen den früheren Unterbezirksgeschäftsführer der SPD, E., – ihren Ex- Lebensgefährten – ausgesetzt. Die Staatsanwaltschaft Oldenburg ermittelt gegen E. wegen des Verdachts der Unterschlagung von Parteigeldern. Hartmann war in früheren Jahren verschuldet. Sie wies jedoch alle Vorwürfe zurück, in die Affäre um ihren Ex-Freund verwickelt zu sein.

Duin erklärte, es steht im Raum, dass die SPD-Politikerin „ohne es zu wissen oder ihn angestiftet zu haben“, von einem höheren Einkommen ihres Lebenspartners profitiert haben könnte. Hartmann kündigte an, sich mit allen juristischen Schritten gegen die Vorwürfe zu wehren, die in anonymen Briefe aufgetaucht waren. Sie wird nach Duins Worten ihre Ämtern als stellvertretende Vorsitzende der Landespartei und als Vize-Vorsitzende des Bezirks Weser-Ems niederlegen. Sie tue dies ausdrücklich nicht im Sinne eines Schuldeingeständnisses, sondern weil er sie darum gebeten habe. Hartmann, die auch Bürgermeisterin in Delmenhorst ist, wollte noch am Freitag eine Erklärung abgeben. dpa