… die Berliner?
: Gift verteilen

Wenn Stadtbewohner selbst bestimmen könnten, wie es vor ihrer Haustür aussieht, wäre alles schön grün. Je mehr Blumenkübel und Baumbeete im Kiez sind, desto wohler fühlen sich seine Bewohner. Manche übernehmen dafür auch Verantwortung: Sie fangen selbst zu gärtnern an. Die Gestaltung reicht vom kleinen Sonnenblumenfeld in Kreuzberg bis hin zum japanischen Mini-Garten in Prenzlauer Berg. Gärtnern ist durchaus eine sinnvolle Tätigkeit, fördert sie doch nicht zuletzt die nachbarschaftlichen Kontakte.

Offenbar übertreiben es manche aber mit ihrem Engagement. Um Unkraut von ihren geliebten Grünflächen und Beeten fernzuhalten, verteilen immer mehr Leute Gift. „Die Bekämpfung von Unkraut mit chemischen Mitteln“ habe in diesem Jahr zugenommen, warnt nun das Pflanzenschutzamt.

Eine illegale Tätigkeit: Die städtischen Hobbygärtner dürfen gar kein Unkrautbekämpfungsmittel verwenden. Nur auf land- oder forstwirtschaftlich genutzten Flächen ist das Zeug erlaubt.

Manch einer greife gar zu alten Hausmitteln wie Salz, weiß das Pflanzenschutzamt. Auch damit verstößt man gegen das Pflanzenschutzgesetz, warnt die Behörde. Vor allem vergiften Salzstreuer nicht nur das Unkraut, sondern den Boden und damit auch die geliebten anderen Pflanzen in der Nähe.

Also: Finger weg von Salz und Chemie! Im Umgang mit Unkraut sollten sich Kiezgärtner locker machen. So ein bisschen Wildkraut passt ohnehin besser in die Stadt als lauter ordentlich gepflegte Beete. AE FOTO: REUTERS